Volker Müller und Dirk Schnurpfeil vertraten die Firma Nikolaus SORG beim 37. Fachschulkolloquium der Glasfachschule Zwiesel. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Wissensaustausch von Vertretern aus der deutschen Glas- und Glaszulieferindustrie und vermittelt neues Wissen über den Werkstoff Glas, die Glasherstellung, die Weiterverarbeitung und -veredelung. Den rund 110 Teilnehmer wurde ein gut gemischtes Themenportfolio angeboten, wobei sich vor allem SORG mit den Themen der Glasschmelz-Technologie befasste.
Dirk Schnurpfeil, Leiter der Forschung und Entwicklung bei SORG, ging am Beispiel des SORG CLEAN-Melter® auf die Herausforderungen beim Betrieb eines Hybridofens ein. Hybridöfen sind das Werkzeug der Wahl, wenn es darum geht, die Senkung der CO2 -Emissionen in der Glasindustrie mit den sich ändernden Marktpreisen für Energieträger zu harmonisieren. Die aus den veränderlichen elektrischen Anteilen des Wärmeeintrags resultierenden deutlichen Änderungen der Temperaturfelder im Ofen stellen nicht nur hohe Anforderungen an das Feuerfestmaterial, sie beeinflussen auch das Verhalten von Gemenge und Schaum und damit letztendlich die Glasqualität. Zahlreiche Fragen im Anschluss an den Vortrag zeigten, dass Dekarbonisierung ein Thema ist, das die Glasbranche definitiv umtreibt. Grundsätzlich wurde deutlich, dass neben höherer Effizienz und mehr Automatisierung der zu erwartende Fachkräftemangel bei allen Themen eine Rolle spielt.
Volker Müller, Leiter Abteilung Elektroschmelze bei SORG, referierte in seinem Vortrag über die vorbeugende Wartung an elektrischen Beheizungsanlagen. . Die Energiewende führt aktuell dazu, dass die an konventionellen Glasschmelzöfen installierte elektrische Leistung deutlich zunimmt. Mit höherer installierter Leistung und mehr eingebauten Elektroden kann das Risiko von Schäden und Ausfällen steigen. Eine korrekte und regelmäßige Durchführung notwendiger Wartungsmaßnahmen verhindert aufwändige und teure Reparaturarbeiten und möglichen Produktionsausfall.
Der Vortrag zeigte Maßnahmen guter Betriebspraxis sowohl für die elektrische Energieversorgung als auch die in die Schmelzwanne eingebauten Elektrodenhalter und Elektroden. Ein Thema, das auch für Betreiber der heute noch weit verbreiteten konventionellen Schmelzwannen mit mäßigem Boosting-Anteil relevant ist. Müller wies darauf hin, worauf Glashersteller mit ihrem Wartungspersonal selbst achten müssen und welche Unterstützung SORG bei der Zustandseinschätzung sowie Wartung der elektrischen Beheizungsanlage leisten kann.
Insgesamt war das Zwieseler Fachkolloquium nach der coronabedingten Pause eine wie gewohnt sehr gut organisierte Veranstaltung, die dem Austausch unter Experten einen professionellen Rahmen gibt.